Nun gut, obwohl es sehr verlockend ist, werd' ich dieses Review nicht damit verbringen, alle möglichen Vergleiche zu Harry Potter zu ziehen (von denen es wirklich eine Menge gibt ...). Das haben andere schon auf wesentlich humorvollere und prägnantere Art und Weise gemacht (z.B. die Träume die der Hauptcharakter ständig vom großen Antagonisten hat, die Schule für außergewöhnliche Kinder, die beiden side-kicks, die Organisation der Schule in Häuser/Hütten ... nun gut, jetzt hab' ich's doch ansatzweise gemacht ... :P).
Trotz der Ähnlichkeiten fand ich das Buch aber echt okay - nicht das originellste was ich je gelesen habe, aber es waren genügend eigenständige Ideen enthalten, sodass es echt Spaß gemacht hat mehr über Percys Welt zu erfahren. Besonders amüsant fand ich die Arten und Weisen, wie sich die Götter (äußerlich) an die moderne Welt angepasst haben. Ein Kriegsgott mit Lederjacke auf einer Harley Davidson gibt schon was her ... (Gut, den Olymp über dem Empire State Building hätt' ich nicht unbedingt gebraucht, aber soll sein ...)
Ich fand Percy als Hauptcharakter auch wirklich amüsant und liebenswert. Sein Sarkasmus ist wirklich göttlich (:P) und es ist toll wieviel Wert er auf seine Freunde legt. Das Einzige, was ich bekritteln würde: die Beziehung zu seinen Eltern. Wenn man bedenkt, dass er gerade mal zwölf sein soll und seine Mutter sein einziger Bezugspunkt ist, dann steckt er ihren vermeintlichen Tod relativ gut weg. Zwar beschreibt der Autor durchaus Percys Traurigkeit ... aber ich denke, dass der Verlust der Mutter in dem Alter sich schon etwas dramatischer abzeichnet als nur mit ein paar Tränen und dann findet sich schon eine Aufgabe mit der man sich ablenken kann. Das fand ich etwas unrealistisch. Und auch Percys Beziehung zu seinem echten Vater war etwas seltsam - ich hätte mir etwas mehr Wut über dessen lange Absenz erwartet. Aber stattdessen akzeptiert Percy das mehr oder weniger, schluckt seinen Zorn hinunter und ist dann sogar stolz auf seinen Göttervater. Nun gut, vielleicht ist das doch die angemessene Reaktion für einen zwölfjährigen der rausfindet, dass sein Vater ein Gott ist ... aber auf der anderen Seite sind (beinahe) Teenager nach meiner Erfahrung nie so verständnisvoll. Aber schauen wir mal wie sich das noch entwickelt.
Toll an dem Buch fand ich auf jeden Fall die ganzen griechischen Mythen, die in die Geschichte eingeflossen sind. Riordan hat mir echt Lust gemacht, die alle noch einmal zu lesen - und auch ein paar neue zu entdecken. Und das find' ich schon eine tolle Leistung! Alles in allem daher ein wirklich tolles Buch :)!